Pflegefall – 82-Jähriger in Not

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Heim half, spendierte jetzt Hebetuch

Rentnerin Brigitte B., 56, aus Sülldorf schreibt: „Unser Vater, 82, wohnt im Pflegeheim, er hat jetzt die Pflegestu-fe 3. Er hat sich unlängst einen Halswirbelbruch zugezogen und trägt seitdem eine Halskrause. Er ist sehr unbeweglich und muss auch sehr schonend bewegt werden. Deshalb benutzt das Pflegepersonal zur Umsetzung vom Bett in den Rollstuhl, unser Vater ist linksseitig beinamputiert, einen „Transportlifter“ mit einem sogenannten Liftertuch. Vom Pflegeheim wurde eine Verordnung für Liftertücher angefordert, und der Arzt hat diese auch ausgestellt. Jetzt wurde die Genehmigung dieser Tücher von der Krankenkasse abgelehnt, mit der Begründung, diese Tücher müssen vom Heim für die Bewohner zur Verfügung gestellt werden. Das Heim reagierte auf diese Ablehnung mit dem Bemerken, dass unser Vater jetzt nicht mehr umgesetzt wird. Das heißt, unser Vater kann nur noch im Bett liegen.“

Der Geschäftsführer des Pflegeheims nimmt Stellung: „Dieses Hebetuch gehört nicht in den Hilfsmittelfundus der Einrichtung, da es sich nicht um eine Standardausführung dieses Produktes handelt. Wir haben aber trotzdem jetzt inzwischen dieses Tuch besorgt, zum Wohle unseres Kunden und zur Zufriedenheit der Angehörigen! Die Behauptung, der Bewohner werde nicht mehr aus dem Bett geholt, ist falsch. Mehrmals täglich und auf Wunsch des Bewohners findet dieser Transfer statt. In den ersten Tagen nach einem Sturz, der in der Verantwortung des Bewohners lag, hat der behandelnde Arzt ausdrücklich darauf verwiesen, den Transfer, egal mit welchem Hilfsmittel, zu unterlassen, und erst nach Stabilisierung der Situation neu zu entscheiden.“

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.

Hinterlasse einen Kommentar