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80-Jährige stürzte am Michel

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Die Geschäftsleitung prüft den Fall

Finanzbuchhalterin Hildegard Westphal, 73, aus Norderstedt schreibt: „Als Hamburgerin gehe ich regelmäßig in den schönen Michel. Einmal waren meine Schwägerin, 80, und ich dort bei einem Gospel-Konzert. Wir sind noch gut zu Fuß. Vor Beginn des Konzerts wollte ich das WC in der Kirche aufsuchen. Da dort eine lange Warteschlange war, wurde uns gesagt, wir könnten auch die auf der Straßenebene befindlichen Toiletten außerhalb am Michel nutzen. Ich ging durch eine Seitentür im Michel, um dorthin zu gelangen. Die Kirche ist rundherum mit Scheinwerfern beleuchtet, die in der Erde eingelassen sind. Eine der Lampen blendete mich so stark, dass die Sicht eingeschränkt war. Die untere letzte Stufe hätte ich beinah übersehen, ich konnte mich gerade noch am Geländer festhalten. Meine Schwägerin, die dort auch das WC aufsuchen wollte, übersah wenig später leider die letzte Stufe und stürzte. Sie fiel auf Gesicht und Hände und hatte erhebliche blaue Flecken. Ich könnte mir vorstellen, dass die Stelle auch für andere Besucher gefährlich ist. Was kann man tun?“

Klaas Kool, Geschäftsführer Hauptkirche St. Michaelis Hamburg, nimmt Stellung: „Was den Unfall angeht, sind wir jetzt tätig geworden. Ich habe unseren Fachplaner für Elektrotechnik eingeschaltet, um zu prüfen, ob es Bodenstrahler in ,blendfreier‘ Ausführung gibt. Ferner prüfen wir, ob eine andere Anordnung der Strahler im Pflaster eine bessere Sicherheit böte. Hier handelt es sich um einen sehr bedauerlichen Einzelfall. Einen Unfall, wie er offenbar hier geschehen ist, hat es an St. Michaelis bisher noch nicht gegeben. Der Michel wird jährlich von mehr als 1,3 Millionen Besuchern frequentiert. Diese große Zahl von Besuchern macht deutlich, dass es sich wirklich nur um einen Einzelfall, nicht aber um ein grundsätzliches Problem handelt. Unfälle wird man – bei aller Vorsorge – nie verlässlich verhindern können; die mögliche eigene Mitschuld der Betroffenen sei hier gänzlich ausgenommen. Wir nehmen das Problem gleichwohl ernst und sind an einer verbesserten Lösung interessiert.“

Der Leserbotschafter des Hamburger Abendblattes Ralf Nehmzow Foto: Roland Magunia

Der Leserbotschafter des Hamburger Abendblattes Ralf Nehmzow
Foto: Roland Magunia

Bisher ist allerdings nach Angaben des Sekretariats der Geschäftsleitung der Kirche, das sich rückversicherte, nicht geschehen, nach mehreren Monaten also wurde nichts Konkretes in dem Fall gemacht…  Und: Inzwischen meldeten sich zwei weitere Leser beim Leserbotschafter, eine der Leserinnen schrieb: 

„Auch ich bin öfter im Michel gewesen und bestätige diese Probleme, die ich auch hatte, wenn ich nach den abendlichen Vorstellungen in Richtung Stadthausbrücke die Treppen benutzte. Ich begrüße deshalb eine Verbesserung.“

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.