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„Hamburger gegen Gewalt“ – wie sehr sich Leser an Initiativen beteiligen

Es ist bemerkenswert, wie intensiv  sich Leser bisweilen an Initiativen von Medien beteiligen und sich dort bei gesellschaftlich relevanten Themen – wie hier – engagieren, aktuelles Beispiel: die  Initiative „Hamburger gegen Gewalt“, zu der das Hamburger Abendblatt aufgerufen hat und die unter anderem von allen Parteien in der Bürgerschaft unterstützt wird. Anlass dafür waren bei  Demonstrationen heftige Krawalle, bei denen u.a. auch zahlreiche Polizisten zum Teil schwer verletzt wurden. Jetzt gibt es das Motto auch als Aufkleber. 

 

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Hunderte von Lesern schrieben uns, die meisten bekundeten Ihre Unterstützung und Solidarität mit den Polizeibeamten, die bei den Krawallen zum Teil schwer verletzt wurden. Viele wünschten sich so einen Aufkleber.  Die unglaublich starke Resonanz von Lesern zeigt auch, wie wichtig Zeitungen sind und wie sehr sie von Lesern als wichtige Medien wahrgenommen weren – der Dialog mit den Lesern lebt in solchen Situationen besonders stark auf, auch auf der Abendblatt-Seite von Facebook zeigt sich das.

Viele Leser mahnten auch an, weiterhin das schwierige, komplexe Thema, objektiv, journalistisch zu begeleiten. Dem kann man nur beipflichten, hier zeigt sich die besondere Aufgabe von Journalisten, und hier können sie einmal mehr verdeutlichen, wie wichtig „Qualität“ in Medien ist, gerade in nicht leichten Zeiten in der Branche. Und gerade in Zeiten, in denen man als Konsument von so genannten „Informationen“ im Netz überflutet wird und besonders Orientierung sucht, die Wahrheit. Eine große Chance für den Journalismus, aber auch eine Verpflichtung zugleich!

 

20.000 Stück wurden von den Aufklebern gedruckt,  sie gibt es  kostenlos im Zeitungshandel  – natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Es ist eine Initiative, die viele Menschen aufrüttelt, und das zeigt, was Medien bewirken können. Es ist auf deren Aufgabe, solche Strömungen zu erkennen und zu bündeln bzw dafür ein Forum zu geben.

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Auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, schrieb an Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider:

„Sehr geehrter Herr
Haider,
ich unterstütze Ihren Aufruf „Hamburger gegen Gewalt“, und ich danke dem Hamburger Abendblatt im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg für diese Initiative. Hamburg ist gegen Gewalt, und Hamburg ist eine weltoffene, liberale Stadt, in der viele gut zusammenleben – Männer und Frauen mit unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Lebensentwürfen. Hamburg ist eine demokratische, soziale und rechtsstaatliche Republik. Das alles müssen wir bewahren.

 

Olaf Scholz,Erster Bürgermeister“

 

 

Sehen Sie, was Abendblatt-Ombudsmann Ralf Nehmzow zur Aktion sagt, das feedback der Leser, der Tenor ihrer Mails und mehr!

http://www.abendblatt.de/video/brightcove-videos/article123715818/Hamburger-gegen-Gewalt.html

 

Das sagen unsere Leser, Auszüge aus ihren Mails und Briefen:

 

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Die Zahl der Zuschriften von Lesern, die sich für die Initiative des Hamburger Abendblatts engagieren, reißt nicht ab. Hier eine weitere Auswahl. Der Aufkleber zur Kampagne ist am Sonnabend an Kiosken erhältlich

Grenzen aufzeigen
Vielleicht bin ich, in der gefühlten Mitte des Lebens angekommen, zu alt, um zu verstehen, dass Menschen innerhalb Deutschlands ihre Aggressionen einfach ausleben dürfen. Als Autofahrer würde man ihrer sehr schnell, problemlos und nachhaltig habhaft werden! Warum lassen wir es zu, dass unsere Stadt in Verruf durch Straftäter kommt? Warum werden ihnen keine Grenzen aufgezeigt? Warum wird nicht jeder, der sich das Gesicht, mit der Absicht, eine Straftat zu begehen, vermummt, umgehend verhaftet? Muss es wirklich erst Tote geben, bis sich etwas ändert?
Sylvia Bartels
Selbstverständlich!
Selbstverständlich möchte ich mich auch an Ihrer Initiative gegen Gewalt beteiligen. Traurig gemacht hat mich der Bericht im Hamburger Abendblatt, dass alle während der Krawalle festgenommenen Personen wieder entlassen werden mussten, da ihnen gegenüber der Nachweis einer strafbaren Handlung wohl nicht erbracht werden kann. Wenn angeblich die Fototechnik so weit fortgeschritten ist, dass man von einem Satelliten aus eine auf der Erde liegende Zeitung lesen könnte, müsste es doch möglich sein, einen Steine werfenden Demonstranten zu identifizieren.
Helmut Beutel
Endlich handeln!
Auch ich wehre mich gegen diese fürchterlichen Krawalle in unserem schönen Hamburg. Der Senat, den wir ja gewählt haben, muss endlich was unternehmen. Und zwar sofort und nicht erst im nächsten halben Jahr. Ich liebe meine Stadt und will sie nicht von diesen gesteuerten Chaoten zerstören lassen.
Elke Petersen
Loyalität zeigen
Seit Jahren wundere ich mich über die Gleichgültigkeit von Behörden und Medien bei Übergriffen gegen Polizisten. Ich selbst bin weder beruflich noch familiär der Polizei verbunden, fühle aber mit deren Personal. Die Polizisten gehören mit Sicherheit zu der Berufsgruppe, die am undankbarsten behandelt und auch missbraucht wird. Nach den jüngsten Attacken auf Polizisten wollte ich spontan mit meinen bescheidenen Möglichkeiten meine Loyalität zeigen. Ich dachte dabei an z. B. Besuche von Polizisten im Krankenhaus oder an kleine Aufmerksamkeiten, wie z. B. Puzzle als Mitbringsel.
Klaus Blume
Ende der Fahnenstange
Angriffe gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte nehmen in erheblichem Maße zu und werden noch von Teilen der Politik nicht nur toleriert, sondern auch unterstützt. Politiker dieser Art haben in einer Volksvertretung nichts zu suchen. Die Sachschäden an aufgerissenen Straßen, abgebrochenen Straßenschildern, eingeschlagenen Fensterscheiben, brennenden Autos und vieles andere mehr dürften in den vergangenen Jahren die Millionengrenze überschritten haben. Von den Personenschäden abgesehen ist für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt das Ende der Fahnenstange erreicht. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Räumt diesen Schandfleck in einer Nacht-und-Nebel-Aktion und macht dieses sogenannte „Kulturgebäude“ dem Erdboden gleich. Denn Kultur wird als geistige Lebensäußerung der Gesellschaft verstanden und nicht als Ausgangspunkt von Gewalt und Terror. Die Politik muss endlich den Mut haben, auch unpopuläre Entscheidungen zum Wohle der Gemeinschaft und zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung zu treffen.
Jürgen Stauff
Unbedingter Gewaltverzicht
Ich danke Ihnen für das Engagement gegen Gewalt. Ich will mich Ihrer Initiative gerne anschließen. Frieden, Freiheit, Glaube und Toleranz brauchen den unbedingten Gewaltverzicht als gemeinsame Grundlage. Wer Gewalt rechtfertigt, öffnet der Willkür und Hybris Tür und Tor.
Bernd Lohse, Pilgerpastor der Nordkirche
Zustimmung
Uneingeschränkt stehe ich zu diesem Ausruf, doch bedarf es meines Erachtens einer Differenzierung. Die Polizei, die spätestens in einem Konflikt nur allzu selbstverständlich gerufen wird, kann leider nicht immer gewaltfrei agieren. Sie ist eine der wenigen Organisationen, denen Kraft Gesetzes auch entsprechende Möglichkeiten eingeräumt werden. Dies sollte den Menschen auch so deutlich vermittelt werden.
Kay Funke
Bestürzende Gewalt
Selten beteilige ich mich an Leserzuschriften. Das bestürzende Gewaltpotenzial auf Hamburgs Straßen und unserer Polizei gegenüber hat mich fassungslos gemacht. Sie sind mit Ihrer medialen Einlassung und dem Aufruf an Ihre Leser auf dem richtigen Weg, um endlich politische Kräfte zu mobilisieren, die diesem durch nichts zu rechtfertigenden Terror in unserer Stadt ein Ende setzen. Lassen Sie nicht nach!
Peter Klüver
Danke, Abendblatt
Wir danken dem Hamburger Abendblatt für die Initiative gegen diese ausufernde Gewalt in unserer Stadt und der Polizei für ihren täglichen Einsatz.
Christoph und Renate Metzdorf
Entsetzen
Mich entsetzt schon seit Langem in hohem Maße die Verrohung, Brutalität und der Vandalismus einer Gruppe von Menschen, die unter dem hohlen, durchsichtigen Vorwand des Kampfes für soziale Ziele nur ihre Zerstörungswut hemmungslos austoben, gezielt, gut vorbereitet Polizisten, die zum Schutz unserer Rechtsnormen eingesetzt werden, angreifen und zum Teil lebensgefährlich verletzen. Wer sich anlässlich einer Demonstration vermummt und bewaffnet, sinnlos Menschen attackiert und fremdes Material zerstört, die demokratischen Rechtsregelnbewusst missachtet, ist kein Demonstrant, sondern ein Chaot, dem mit aller Entschiedenheit, vor allem auch vonseiten unserer verantwortlichen Politiker und der gesamten Gesellschaft, begegnet werden muss.
Dr. Werner G. Henschel
Sich zusammensetzen
Die Bürgerschaftsabgeordneten sollen sich zusammensetzen und aufzeigen, was sie eigentlich wollen und meines Erachtens sollen: Unsere Demokratie schützen und der Polizei die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, um diese Gewalttäter aus dem Verkehr zu ziehen. Stattdessen wird Position bezogen und genörgelt, was alles nicht geht. Es wird Zeit, den Gewaltkriminellen Einhalt zu gebieten. Unseren Polizistinnen und Polizisten sei gedankt. Sie stehen an vorderster Front, wenn die Kriminellen die Stadt mit Gewalt terrorisieren. Diejenigen, die Verständnis für diese Kriminellen heucheln, mögen sich doch bitte bei der nächsten Gewaltorgie vor die Polizisten in die erste Reihe stellen.
Roland Uhlig
Gewalt muss tabu sein
Gerne folge ich Ihrem Aufruf zur Solidarisierung aller Hamburger gegen Gewalt. Dass friedliche, beharrliche Demonstrationen zum Ziel führen, zeigen die letzten Tage der DDR. Gewalt erzeugt immer nur Gegengewalt, was von passionierten Randalierern durchaus gewollt sein mag. Gewalt gegen die rechtsstaatlich legitimierte Polizei, deren Beistand jeder von uns jederzeit nötig haben kann, muss ein Tabu sein.
Bettina Vogel
Zur Rechenschaft ziehen
Meine Meinung ist: Jede Art von Gewalt, egal wo und in welcher Form, ist primitiv und zu verachten. Die Täter sollten in allen Fällen zur Rechenschaft gezogen werden.
Edda Renger
Endlich aufgewacht
Endlich wacht man auf. Jahrzehnte hatten wir nur die Rechten im Auge. Laut gegen Rechts, Bunt gegen Rechts, Musik gegen Rechts, Demonstrationen gegen Rechts. Die linken Gewalttäter wurden bewusst ignoriert. Dabei waren doch immer diese Gewalttäter bei jeder Gelegenheit in Aktion. Was mir immer wieder unverständlich ist, warum die sogenannten friedlichen Demonstranten diese vermummten Gewalttäter in ihren Reihen dulden. Das ist doch das Wasser, in dem diese Leute schwimmen.
Wolfgang Kany
Hochachtung
Wir zollen Ihnen und dem Hamburger Abendblatt Hochachtung dafür, dass das Hamburger Abendblatt die Initiative ergriffen hat, um die Gesellschaft aufzurütteln und gegen die Gewalt an unseren Ordnungshütern zu protestieren. Kein Gespür haben dagegen Parteien, die dieses große Unrecht noch gutheißen!
Ute und Rolf Vogt
Dranbleiben!
Demonstrationen und Protest sind notwendig – natürlich gewaltfrei und friedlich! Für derartige Gewalt, wie sie zurzeit in Hamburg betrieben wird, fällt mir kein einziges Argument ein, das solche zerstörerische Wut gegen Menschen und Sachen erklärt! Das Hamburger Abendblatt bleibt ja wohl hoffentlich auf jeden Fall dran an diesem Thema, das sich hoffentlich bald friedlich lösen lässt.
Christa Jacob
Schmerzhafter Prozess
Hamburg ist eine liberale und weltoffene Stadt, und das ist gut so. Liberal und weltoffen, diese Einstellung darf aber nicht dazu führen, dass Menschen in Gefahr geraten, schwer verletzt werden und immer wieder hoher Sachschaden entsteht. Falls sich Hamburg der Aufgabe stellt, das geltende Recht bei Demos durchzusetzen, wird dies zunächst ein schmerzhafter Prozess für alle Beteiligten. Danach könnten aber die Gelder, die jetzt durch die immensen Polizeieinsätze entstehen, besser in die Prävention, in früher einsetzende Sozialarbeit oder bessere Ausbildung gesteckt werden. Dann wäre auch wirklich allen geholfen.
Gregor Rosenbauer
Gutes Zeichen
Dass die Hamburger Öffentlichkeit aufgerüttelt ist durch die gewalttätigen Übergriffe gegen Polizisten, ist ein gutes Zeichen. Nur wird mit der Initiative „Keine Gewalt“ wohl nichts verbessert werden. Die Parole kann von jedem abgenickt werden, auch von der Linken und den Autonomen. Zur Gesinnungsänderung wird das nicht führen. Wie viel Gewalt, besser kriminelle Aktionen will diese Stadt noch ertragen, bevor die Rote Flora geräumt wird?
Manfred Harms
Alte Flora abreißen!
Ich schäme mich für die Chaoten, die das Demonstrationsrecht zu einer Farce machen, im Gegensatz zu den Demonstranten, die um wirkliche fehlende Grundrechte auf die Straße gehen müssen. Russland, Ukraine seien nur stellvertretend genannt. Hier können wir lernen, wie diszipliniert demonstriert werden kann, und da geht es um wirklich existenzielle Dinge, die von Bedeutung sind. Die Alte Flora hätte vor Jahren schon abgerissen werden müssen, das Gebäude war schon in den 1970er-Jahren baufällig, die Linken hätten da erst gar nicht einziehen dürfen, eine Zwangsräumung wäre angebracht.
Peter Thon
Geplanter Angriff
Mit den jahrlangen Prügelattacken auf Polizeibeamte muss Schluss sein. Unser Recht auf Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wer sich aber für eine Demonstration vermummt und mit Steinen und mit was sonst noch bewaffnet, tritt dieses Recht mit Füßen. Es war ein geplanter Angriff auf die Polizei. Mein aufrichtiges Mitgefühl an die verletzten Beamten und auch deren Familie. Meine Hochachtung an alle Polizeibeamten, die jeden Tag für uns alle ihren Dienst tun.
Doris Koslowski
Kein Verständnis
Ich habe kein Verständnis für vermummte Chaoten, die Scheiben einschlagen, Brandsätze zünden und Polizisten und andere Menschen angreifen und vorsätzlich verletzen. Hier muss dringend Einhalt geboten werden.
J. Worthmann
Gesellschaftsphänomen
Ihrem Aufruf gegen die Gewalt schließe ich mich gern an. Ich frage mich: Wo ist unsere Gesellschaft gelandet, dass wir ausdrücklich auf unseren Wunsch nach Gewaltfreiheit hinweisen müssen?
Ulrike Busch
Aktion ist „prima“
Auch ich schließe mich dieser Aktion an und finde es prima, dass Sie sich dafür einsetzen!
Lilo Vieth
Solidarisch zeigen
Ich habe mit Empörung die Szenen verfolgt, die sich am 21. Dezember 2013 bei den Krawallen abgespielt haben. Der üble Angriff auf die Davidwache hat mich angewidert. Deshalb möchte ich mich hierdurch mit unserer Hamburger Polizei solidarisch zeigen und den Männern und Frauen, die Tag für Tag den Kopf für uns hinhalten, für ihre Arbeit sehr herzlich danken. Ich brauche die Polizei auch weiterhin als meinen „Freund und Helfer“!
Andreas Eder
Beschämende Reaktionen
Ich begrüße die Einrichtung der Initiative: „Hamburger gegen Gewalt“. Ich zweifle jedoch daran, dass diese Initiative bei denen etwas ändern wird, an die dieser Protest gerichtet ist. Es ist beschämend, dass es in den Reihen der Linken und Grünen einige Politiker gibt, die durch ihre Äußerungen versuchen, Sympathien für die Gewalttäter zu wecken.
Jens Plawer
Gesetze durchsetzen
Natürlich mache ich mit. Ich stütze die Rechte der Hamburger Bürger sowie die der Polizei. Ich habe es einfach satt, sehr oft in der Schweiz und auch anderswo über meine schöne Hamburger Stadt negative Schlagzeilen zu lesen. Wenn der Hamburger Senat und die Polizei nicht energisch gegen die Chaoten vorgehen, wird unsere Stadt zum Sammelbecken derer, die wir nicht wollen. Wenn Gesetze zum Wohle und Schutz der Bürger verabschiedet werden, müssen sie auch durchgesetzt werden ohne Wenn und Aber.
Michael v. Neuhoff
Gewalt muss aufhören!
Gut, dass Sie diesen Aufruf gestartet haben. Unser Demonstrationsgesetz ermöglicht allen Demonstranten, ihre Meinung kundzutun. Dafür darf man sich nicht vermummen und schon gar nicht Gewalt anwenden. Das muss aufhören!
B. Dolberg
Haspa unterstützt Aktion
Die Haspa unterstützt die Aktion: „Hamburger gegen Gewalt“. Wir lehnen jede Form von Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung und auch die Verharmlosung von Gewalt entschieden ab. Dass das Hamburger Abendblatt als bedeutsame Stimme in Hamburg die Bürger der Stadt dazu aufruft, klar Stellung gegen Gewalt zu beziehen, ist gut und wichtig. Hamburg muss als Tor zur Welt für alle Menschen eine friedliche und sichere Stadt bleiben, in der Konflikte gewaltfrei gelöst werden.
Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa
Sehr betroffen!
Auch mich macht die Gewalt in Hamburg gegen unsere Polizei sehr betroffen. Für Gewalt gibt es keinen Grund. Es ist unerträglich, dass die Polizisten, die uns schützen, vorsätzlich verletzt werden.
Marianne Gerkens
Meinungsfreiheit wichtig
Ich schließe mich dem Aufruf gegen Gewalt an. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ist sehr wichtig. Jedoch ist bei Demonstrationen die Voraussetzung: friedlich und ohne Waffen.
Michael Schlereth
Ausschreitungen verurteilen
Jeder, der den Rechtsstaat erhalten will, kann die Ausschreitungen in Hamburg nur auf das Schärfste verurteilen und sich mit der Hamburger Polizei, die für uns Bürger den Kopf hinhält, solidarisieren.
Bernard Fathmann
Aus der Seele gesprochen
Ihr Aufruf gegen Gewalt spricht mir aus der Seele. Ich schließe mich dem voll an. Ich möchte der Entmenschlichung der Polizeibeamten entgegenwirken und hiermit mich klar gegen das Verhalten von Chaoten, die nur am Straßenkampf interessiert sind, positionieren. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Aufruf und bedanke mich ganz herzlich dafür. Weiter so!
I. Hasfeld
Schaden für Demokratie
Ich schließe mich gern dem Bündnis in Bezug auf Demonstrationen an. Ich bin für das geltende Demonstrationsrecht und ein absoluter Gegner von Demonstrationen, die gezielt auf Gewalt aus sind, das schadet unserer Demokratie.
Claus Schult
Auch Gespräch suchen
Das Gewaltmonopol des Staates darf nicht ausgehöhlt werden. Die Demonstrationsfreiheit darf nicht angetastet werden. Gegen Gewalttäter muss das Strafrecht konsequent angewendet werden, sie müssen die Ächtung der Gesellschaft spüren. Darüber hinaus bin ich jedoch der Meinung, dass mit Gewalttätern auch das Gespräch gesucht werden muss, damit sie von ihrem Irrweg abgehen.
Günter Matiba
Friedlich demonstrieren
Ich bin dabei und für friedliche Demonstrationen. Und dafür braucht man keine Vermummung oder Ähnliches. Wehret den Anfängen! „Aussitzen“ und rechtsfreie Räume sind ein falscher und gefährlicher Weg.
Dr. Jan Kruse
Empörend!
Wir sind Rentner und finden es auch empörend, was unseren Polizisten zugemutet wird. Dem Geschehen muss endlich ein Ende gesetzt werden. Warum nennt man die Zone nicht einfach „Schutzgebiet“? Es würde vielen Menschen die Angst nehmen, auf die Schanze zu gehen. Es müsste keine ausländische Regierung davor warnen, nach Hamburg zu fahren.
Elke Bruns-Müssener

 

Das „Wesen Leser“: Wie tickt er?

 

Wer ist eigentlich das „Wesen Leser?“  Täglich lerne ich neue kennen, bin mit ihnen im Dialog, auf allen Plattformen. Die spannende Frage wird immer bleiben, wie sich sein Leseverhalten in den kommenden Jahren entwickelt. Um so mehr muss man mit ihm stärker im Dialog sein, darf  ihn nicht vernachlässigen. Hier ein paar Einblicke in die Leserschaft des Hamburger Abendblattes, und ein paar Zahlen und Fakten dazu, was sie gerne mögen, wie sie leben, welches Leseverhalten sie haben.

Massimo Rodari

Zum Frühstück isst Karlheinz Kohls, 73, Brötchen und trinkt Kaffee. Dabei liest er das Hamburger Abendblatt, jeden Tag.

Seit mehr als 50 Jahren. Warum? „Ich liebe Hamburg und Umgebung und möchte wissen, was es Neues gibt.“ Die Lektüre des Hamburger Abendblattes ist für den Innenarchitekten im Ruhestand ein Ritual, seit den 1950er-Jahren, als er mit seinen Eltern von Berlin nach Hamburg zog. Jeden Tag kauft er sich die neueste Ausgabe am Kiosk, geht in ein Café und liest. Eine Stunde, „Seite für Seite, von der Titelseite bis zum Impressum“, sagt er. Seine Themen-Schwerpunkte: „Politik, Thema-Seite, Wirtschaft, alle Bau- und Stadtentwicklungsthemen, bis zu den Todesanzeigen.“

 

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Das Hamburger Abendblatt, als sein Begleiter, sein Freund, immer wieder sei es auch eine Entdeckungsreise – „das Bild passt schon“, sagt er. Dass er dabei die gedruckte Ausgabe der Online-Version vorzieht, verwundert nicht. „Mein Vater war Buchhändler, mit Lesen von Büchern bin ich groß geworden.“ Das Rascheln, das Gefühl, Seiten durchzublättern, das sei einmalig, sagt Karlheinz Kohls. Was ihm am Abendblatt besonders gefällt? „Es ist gewissermaßen ein Spiegelbild der Stadt, es vermittelt ein Lebensgefühl, mit allen Schatten- und Sonnenseiten“, sagt er. Auch menschliche Schicksale, Hintergrundgeschichten, begeisterten ihn. Zum Beispiel einst der unrühmliche wie schillernde Abgang von Hamburgs damaligen Innensenator Roland Schill, die legendäre Pressekonferenz mit Ole von Beust, das erinnere er noch genau, „es faszinieren mich die kleinen und großen Dramen der Stadt.“

Karlheinz Kohls, zu Hause in Harvestehude, ist einer von mehr als einer halben Million Lesern, die allein die gedruckte Ausgabe täglich hat. Wer sind die typischen Abendblatt-Leser? Wenn die Zeitung ein Gesicht hätte, wie sehe es aus?

Das weiß kaum einer besser als Dr. Hans-Dieter Schneekloth von der Marktforschungs-Abteilung, seit 21 Jahren mit dem Abendblatt und seinen Lesern vertraut. Zusammen mit Meinungsforschungs-Instituten hat er die Leser in Umfragen und persönlichen Gesprächen ausführlich analysiert.

 

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„Die Leserschaft kommt zu 63 Prozent aus dem Stadtstaat Hamburg, zu 27 Prozent aus den umliegenden Landkreisen. Sie setzt sich zu ungefähr je 50 Prozent aus Frauen und Männern zusammen. Bemerkenswert ist deren Bildungs- und Einkommensniveau, das deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt“, sagt er zusammenfassend. 47 Prozent der Leser haben Abitur bzw. ein Studium absolviert und 57 Prozent sind berufstätig. Eine weitere Erkenntnis: Das steigende Alter der Bevölkerung wirkt sich natürlich auch auf den typischen Leser der Print-Ausgabe aus. Dieser ist zwischen 40 und 65 Jahre alt und verfügt über ein monatliches Netto-Einkommen zwischen 2000 und 4000 Euro.

Natürlich greift der Durchschnittsleser mehrfach am Tag zu seinem Abendblatt, meist liest er es am Morgen beim Frühstück und dann wieder am Abend. In der Regel befasst sich der Leser eine knappe dreiviertel Stunde mit der Zeitung.

Was zeichnet die Abendblatt-Leser neben ihrem überdurchschnittlichen Bildungs- und Einkommensniveau noch aus?

58 Prozent der Leser sind verheiratet und leben zumeist im eigenen Haus bzw. in einer Eigentumswohnung. Leser-Forscher Schneekloth: „Die Abendblatt-Leser sind extrem reisefreudig; zwei Drittel von ihnen haben in den vergangenen zwölf Monate eine längere Reise unternommen.“ Zudem interessieren sich die Leser stark für kulturelle Themen und das Freizeitangebot der Stadt.

Auch diejenigen Leser, die das Hamburger Abendblatt im Internet nutzen, kann Dr. Schneekloth beschreiben: „Dieses Angebot nutzen eindeutig mehr Männer. Der Altersschwerpunkt liegt hier zwischen 25 und 50 Jahren“, analysiert er. „Man sieht schon auf den ersten Blick: Die Online-Leser beim Abendblatt sind also deutlich jünger als unsere Print-Leser.

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Daher kann es nicht verwundern, dass viele unserer Online-Leser noch ledig und in der Schulausbildung sind. Zwangsläufig fällt bei ihnen der Anteil von Abiturienten niedriger aus und auch die Einkommenssituation ist noch nicht so komfortabel. Da die Onliner zum großen Teil noch zu Hause wohnen sind größere Haushalte sind hier häufiger vertreten als bei den Printnutzern, für die der Zwei-Personen-Haushalt typisch ist.“ Interessant auch: 76 Prozent der Abendblatt-Lesergemeinde haben im Haushalt Zugang zum Internet, zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es in Deutschland nur 70 Prozent der Bürger, die zu Hause online gehen können.

Die jüngere Generation:

Statistik hin, Zahlenwerk her: Jung, aber eher klassisch, traditionell, was das Leseverhalten betrifft, ist Sarah Stern. Die 17-Jährige gehört zu den jüngsten Abendblatt-Lesern und Jung-Abonnenten.

Täglich liest sie das Blatt, seit einem Jahr meist so eine halbe Stunde, sagt sie. Sie macht nächstes Jahr in Ahrensburg Abitur. Ihre Eltern haben ihr ein Abendblatt-Abonnement geschenkt. Sie haben ihr immer schon das Zeitungslesen vorgelebt, wie sie formuliert. Zeitungslesen sei nützlich für die Bildung, haben sie ihr gesagt. Und sie hat es jetzt verstanden. „Mittlerweile lese ich das Hamburger Abendblatt wirklich gerne, ich bekomme viele nützliche Informationen für die Schule und für die Freizeit.“ Sie lese es meist nach der Schule „von vorne nach hinten“, vor allem Informationen über Wirtschaft und Politik. Und: Sie bevorzugt die gedruckte Ausgabe, „da steht mehr drin als online, und es bedeutet auch Entspannung, eine Zeitung in der Hand zu haben und durchzublättern bei einem Kaffee“, sagt die Gymnasiastin. Da sei sie wohl nicht typisch für ihr Generation, die gemeinhin im Ruf steht, eher auf Smartphones und Internet bei der Informationsbeschaffung zu setzen.

Auch Leser Kohls liebt das gedruckte Papier bei seiner Zeitung. Ihm ist auch noch etwas anderes „heilig“: Niemand dürfe seine Abendblatt-Ausgabe durcheinander bringen. Er lächelt. „Ich liebe die Ordnung, und wenn ein Teil meiner Zeitung in Unordnung gerät, gar zerknittert ist, kann mich das aufregen“, sagt er – „es beeinträchtigt mein Lesevergnügen.“ Und wenn ihn etwas störe, dann das.

Lift am S-Bahnhof zerstört – Geh-Behinderte benachteiligt

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Dieser Fall ist besonders berührend: Ein Lift am S-Bahnhof Rahlstedt  wurde von bisher unbekannten Tätern mutwillig zerstört – seit Monaten ist er defekt, Geh-Behinderte sind besonders  betroffen.IMG_3387

Einschränkungen für Gehbehinderte

Dr. Heinz J. schreibt: „Seit etwa Anfang Mai ist der Fahrstuhl zum Bahnsteig am S-Bahnhof Rahlstedt defekt. Ich habe das bemerkt, als ich mein schwer beladenes Fahrrad transportieren wollte. Ich konnte mir helfen und erst das Fahrrad und dann die Gepäcktaschen zum Bahnsteig tragen. Für Behinderte ist ein Erreichen des Bahnsteigs aber häufig unmöglich. Weder können sie zum Bahnsteig hinaufsteigen, noch können sie, was viel schlimmer sein kann, den Bahnsteig verlassen. Ich habe die zuständige Stelle darüber informiert.

Dort wurde mir mitgeteilt, dass das Problem bekannt ist. Ein Hinweisschild, dass der Fahrstuhl defekt ist, wurde aufgeklebt. Das Schild wurde dann Mitte Juni ausgewechselt gegen ein Schild mit dem Hinweis, dass der Fahrstuhl bis zum 24. Juni repariert wird. Dieses Schild wurde nun ausgewechselt gegen ein Schild, auf dem steht, dass der Fahrstuhl jetzt bis zum 5. August defekt ist. Ich finde, eine Reparaturdauer von mehr als drei Monaten ist eine nicht hinnehmbare Zumutung für Menschen, die auf den Fahrstuhl angewiesen sind. Vielleicht könnten Sie sich dieser Sache annehmen?“

Sabine Brunkhorst, Sprecherin des Regionalbüros Hamburg der Deutschen Bahn, nimmt Stellung: „Der Aufzug ist seit dem 14. April 2013 außer Betrieb, die Ursache ist Vandalismus. Aufgrund von mutwilliger und vorsätzlicher Zerstörung durch Dritte wurden die Schachttürflügel zerstört. Die Reparatur wurde kurzfristig in Auftrag gegeben. Die Ersatzteilbeschaffung dauert leider etwas länger, da Ersatz-Aufzugstüren Spezialanfertigungen sind. Derzeit rechnen wir mit der Störungsbeseitigung Ende Juli. Die Bahn bedauert die Unannehmlichkeiten, die mit der Situation verbunden sind. Wir bemühen uns nach besten Kräften, Personen mit Behinderungen und Personen mit eingeschränkter Mobilität die Fahrt mit dem Zug zu ermöglichen, und verfolgen die Instandsetzung aller Aufzüge mit hoher Priorität.“

 

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.

Sollen Künstler die Foto-Auswahl bestimmen können? Angriff auf Pressefreiheit?

Cecilia Bartoli ist eine Sängerin von Weltruf und mit vielen Anhängern. Neulich gastierte sie in Hamburg. Eine Aktion des Hamburger Abendblattes hat eine heftige Leser-Diskussion ausgelöst, auf allen Kanälen. Darum geht es: Wie viel Einfluss dürfen Künstler auf die Berichterstattung über sie nehmen? Ist es hinnehmbar, dass sie bestimmen, welches Foto von ihnen gedruckt wird? Das Abendblatt hat eine Debatte angestoßen.

Der konkrete Vorgang, Fall: Weil Cecilia Bartolis Management Fotos vorher zur Auswahl sehen wollte bzw. die nicht genehmen gelöscht haben wollte, gab es für die Diva diesmal eben im Hamburger Abendblatt kein Foto. Stattdessen haben wir eine weiße Fläche geziegt. Aber: Natürlich haben wir eine große Kritik gebracht. Viele Leser fanden die Aktion angemessen, nur wenig kritisierten das. Auch bei uns in der Redaktion wurde hitzig diskutiert.

Den Fall schickte ich meinen Kolleginnen und Kollegen, einmal rund um die Erde, lesen Sie unten, was die anderen Ombudsmänner sagen, aus den USA, Kanada, Afrika… Die kanadischen Kollegen sind eher für unsere Aktion, aus Afrika und Washington und sonst aus den USA kommt: Weißer Fleck sei zu viel, so was sollte man sich für wirkliche große Einflussnahme aufbewahren, s.u. , eine Professorin aus Iowa meint, wir hätten gar nichts machen sollen, „no press, no career“… , aber Ed Wasserman aus den USA sagt: Wir hätten die Leser bestraft durch Nichtzeigen des Fotos…

 

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Meine Meinung als Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblattes dazu ist glasklar: Mag man auch einwenden, dass es nur eine Einflussnahme in einem Sektor sei, der außerhalb der politischen Sphäre liegt: Es ist ein klarer Angriff auf die Pressefreiheit, ob nun klein oder von Gewicht, den man sich als Medium jedenfalls nicht gefallen lassen darf. Die Pressefreiheit ist für unsere Demokratie „schlechthin konstituierend“, wie es das Bundesverfassungsgericht einmal in einem Leitsatz formuliert hat – da bin ich ganz bei den Richtern! Mit welchen Mitteln man dann in diesem Fall letztlich als Medium reagiert – ob man zum Beispiel statt eines Fotos nur eine weiße Fläche zeigt oder vielleicht ein anderes Foto druckt und dazu eine Anmerkung des Chefredakteurs oder eines leitenden Redakteurs zu dem Vorgang dazustellt – ist dann eine Detailfrage.

Fest steht: Wenn man hier nicht Flagge zeigen würde als Zeitung, hieße das, dass ein Damm brechen könnte. Demnächst würden dann evt. andere Institutionen oder Multiplikatoren bei Journalisten intervenieren und die Presse müsste sich dann vorschreiben lassen, was sie darf und was nicht – das ist mit Artikel 5 des Grundgesetzes nicht vereinbar und wäre auch letztlich für die Leser nicht von Nutzen. Bei Interviews wird beispielsweise auch nicht verlangt, dass hinterher Tonaufzeichnungen, die der Journalist evtl. gemacht hat, gelöscht werden müssten – das wäre unvorstellbar!

Die erste Kultur-Seite des Abendblatts, die alles ins Rollen brachte, sah so aus: Wo ein Foto von Cecilia Bartoli hätte stehen können, stand die Erklärung: „An dieser Stelle hätten wir gern ein Konzertfoto der Sängerin gezeigt. Doch das Schweizer Management stellte unannehmbare Bedingungen: Fotos in der Pause zur Auswahl vorlegen, die nicht genehmen löschen lassen? Darauf haben wir uns nicht eingelassen.“

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Wir haben die Story noch mal nachgedreht, eine Themaseite gemacht, ein Streitgespräch: Scharfe Kritik kam vom Veranstalter, der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette. Deren Geschäftsführer Christian Kuhnt war im Streitgespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider.

Auf der Facebook-Seite des Abendblattes habe ich das Thema gepostet – Die Reaktion auf die weiße Fotofläche im Konzertbericht über Cecilia Bartoli war auf der Abendblatt-Hauptseite bei Facebook überwältigend: Mehr als 28.000 „Views“, so viele Leser erreichte die Story dort in kurzer Zeit, mehr als 100 von ihnen kommentierten bis Montagnachmittag den Vorgang, mehr als 600 klickten auf den „Gefällt mir“-Button. Inzwischen sind es 34.000 Views.

Die überwiegende Zahl der Leser unterstützt die Abendblatt-Entscheidung, kein Foto von Cecilia Bartoli zu drucken – die Diskussion darüber hält auch nach mehreren Tagen noch an. Eine Dokumentation in Auszügen:

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„Ich finde das sehr richtig, da das Verhalten des Managements meiner Meinung nach einen Verstoß gegen die Pressefreiheit darstellt!“, postet Maximilian H.
„Prima! Jetzt müsst ihr diese Linie aber bitte mit allen anderen Promis und Politikern durchziehen“, schreibt Peter P.
„Danke. Der nächste Schritt wäre dann wohl, dass man beim Betreten eines Konzertsaals die Augen verbunden bekommt, wenn alternde Künstler ihr Spiegelbild nicht mehr mögen“, meint Michi R.
„Ich glaube, viele Künstler wissen gar nicht, was ihr wichtigtuerisches Management so treibt. Insofern ist der Ansatz gut“, kommentiert Kay Z. „Das zielt in gewisser Weise aber auch auf die ganze Problematik der Künstlerfotos und -fotografen, unter der auch viele Theater und Agenturen zu leiden haben, weil sie manchmal gar nicht mehr wissen, was sie überhaupt noch veröffentlichen dürfen und ob man die Vertragsstrafen dann bezahlen kann und will …“
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Arnold O.-L. schreibt: „Eine gute Entscheidung der Redaktion. Vielleicht merken die verantwortlichen Herrschaften endlich mal, wie wichtig die Printmedien für ihre Popularität sind. Denkt mal nach!“ Oder: „Glückwunsch. Ihr habt einen Arsch in der Hose“, formuliert Tim F. Und Andreas D. lobt: „Sehr gut! Da traut sich endlich jemand was!!!! Seit wann müssen Pressefotos genehmigt werden? Ein Grund, die Zeitung zu kaufen. Weiter so!“ Jörg Sch. meint: „Auch wenn ich die Sängerin sehr mag, die Aktion ist aber sehr stark! Gut gemacht!“
Wanda K. kommentiert differenziert: „Hhm, einerseits möchte ich auch nicht in unvorteilhafter Pose in die Zeitung, andererseits bin ich ja auch keine Person des öffentlichen Lebens, die mit solchen Auftritten ihr Geld verdient. Also: Die Presse muss frei und unabhängig sein und bleiben!“ Weitere Reaktionen lauten:“Richtig so“, „ich hätte den ganzen Artikel weggelassen“, „super. So soll es sein“ oder: „Das Verhalten des Managements ist im höchsten Maße unprofessionell“, „sehr gut, bitte in Zukunft bei ähnlichen Fällen genauso reagieren!“ Und weiter: „Das Management sollte sich da mal überlegen, was es falsch gemacht hat.“
Es gibt vereinzelt auch kritische Stimmen, zum Beispiel Alice F. Sie postet auf Facebook: „“Ausgerechnet Cecilia Bartoli, ein Ausnahmetalent und wundervolle Frau! Ich finde es völlig in Ordnung, dass sie bzw. ihr Management bestimmen kann, welche Bilder von ihr in den Medien erscheinen. Sie wird auch älter und ist nicht mehr so fotogen, wie sie einmal war. Wer möchte denn, dass Tausende Menschen schlechte Fotos von einem anschauen müssen?“
Ähnlich kommentiert eine andere Leserin: „… In der Öffentlichkeit zu stehen ist sicher nicht immer leicht, und da tauchen bestimmt Fotos auf, die uns allen unangenehm wären, wir wollen ja auch Fotos gelöscht haben, die uns (vor allem sicher Frauen) nicht in den Kram passen. Frau Bartoli, zu Recht eine Diva – ich verstehe Sie!“ André A. formuliert seine Kritik kurz und knapp: „Effekthascherisch. Überflüssig. Das hätte man auch anders lösen können.“
Zum Steitgespräch postet ein Leser auf Facebook: „Großartig! Danke für die Dokumentation der Motive hinter der untragbaren Behandlung von Fotografen durch viele Konzertagenturen/Künstler. Was der Herr Kuhnt da äußert entblößt ein verstörendes Verständnis von Pressefreiheit.“

 

Feedback aus aller Welt dazu:

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Hier das feedback aus aller Welt von den Ombudskollegen des Weltverbandes ONO: Die kanadischen Kollegen sind eher für unsere Aktion, aus Afrika und Washington und sonst aus den USA kommt: Weißer Fleck sei zu viel, so was sollte man sich für wirkliche große Einflussnahme aufbewahren, s.u. , eine Professorin aus Iowa meint, wir hätten gar nichts machen, no press, no career… , aber Ed Wassermann aus den USA sagt: Wir hätten die Leser bestraft durch Nichtzeigen des Fotos….

Below is a note from Ralf (ralf.nehmzow@abendblatt.de) on an issue for Hamburger Abendblatt involving conditions for photography of Cecelia Bartoli.
Please weigh in with comments for Ralf.
I am sure there are some clear points of view here.
Cheers,
Kirk LaPointe,
Executive Director,
ONO.

Ralf Nehmzow writes:

„Hamburger Abendblatt published a story regarding a performance of Cecilia Bartoli in Hamburg. However we did not print a photo of her, instead showed and printed empty space… see enclosed, the article. The reason: Her management wanted to see the photos before printing and the right to choose and to decide, which one should be published! They also insisted in their right to delete thosephotos, taken by our photographer, which they considered as not appropriate, How do you comment on that issue? Correct or assault on the freedom of the press ? Most of our readers, especially on Facebook appreciated the approach of Hamburger Abendblatt“

1.

„Hi Ralf,

My point of view is very simple : no way ! And no media should accept such conditions.

Pierre“

Pierre Tourangeau
Ombudsman des Services français
Blogue et révisions sur http://blogues.radio-canada.ca/ombudsman/

2. „I have no doubt either. It is censorship and completely unacceptable.
And I think you were right to let your readers know that was why there was no photo.
Esther“

Esther Enkin
CBC Ombudsman
ombudsman@cbc.ca
http://www.ombudsman.cbc.radio-canada.ca/en/

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3. „I agree. Not even close.

Michael Getler“ And: „I would add one more thing to Ed’s good point. By not running the photo shot by your staffer, you undermine the photo staff of your own paper which is, or should be, a serious mistake for management.“
Michael Getler, american journalist and ombudsman for the Public Broadcasting Service PBS in the United States

4. „My only slightly dissenting comment is that publishing white space where a picture was intended to be might be a little over the top. The point could have been made with an editor’s note. It seems to me that this is like using a cannon to kill a fly; the big guns should be held in reserve for the big issues–e.g. a government refusing to allow a picture to run that shows the President in ill health.“

Karen Rothmyer, former public editor at the Kenya Star


5. „I’m with Karen on this point. An editor’s note next to the story would be sufficient. “

Patrick Pexton, former Washington Post ombudsman

Ralf Nehmzow : „Thanks, interesting point, Patrick Pexton, but you also could argue: fight from the beginning… to prevent more“

Patrick Pexton: „True, but she is an artist, not a politician, who are more accountable to the people’s trust. “

6. „If everyone passed, starting with your publication, on doing a story on her at all, this might change the PR’s behavior. No press, no career, true?

There are other people to write about aren’t there? Why all the hand wringing, and worse, kowtowing? Just saying…“

Rhonda Roland Shearer
director, Art Science Research Laboratory
editor-in-chief, publisher, iMediaEthics
adjunct lecturer, School of Journalism and Mass Communication, University of Iowa

7. „The manager’s wishes were, of course, ridiculous. I think I would have been in favor of publishing whichever photos seemed appropriate to the review. The white space punished the readers by denying them images of a great singer in performance and diminishing the satisfaction they would otherwise have gotten from reading about the concert.“

And he adds: „,Punish´ was perhaps too strong a term. But the irony of the publication’s defiance (which was the correct response, in my view) was that it took the form of withholding the photographs from public view and, in effect, allowing the singer’s management to censor them. I’m wondering whether, under German law, they had any legal basis to insist on a right to approve which images would be used. Otherwise the demand is baffling.“

Edward Wasserman, an authority on the ethics, evolution and ownership of the news media, became dean of the Graduate School of Journalism at UC Berkeley

Dear Edward, interesting point, yes we punished the readers in a sence, but only regarding the white foto Space, we did publish a story on her concert
Ralf Nehmzow

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80-Jährige stürzte am Michel

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Die Geschäftsleitung prüft den Fall

Finanzbuchhalterin Hildegard Westphal, 73, aus Norderstedt schreibt: „Als Hamburgerin gehe ich regelmäßig in den schönen Michel. Einmal waren meine Schwägerin, 80, und ich dort bei einem Gospel-Konzert. Wir sind noch gut zu Fuß. Vor Beginn des Konzerts wollte ich das WC in der Kirche aufsuchen. Da dort eine lange Warteschlange war, wurde uns gesagt, wir könnten auch die auf der Straßenebene befindlichen Toiletten außerhalb am Michel nutzen. Ich ging durch eine Seitentür im Michel, um dorthin zu gelangen. Die Kirche ist rundherum mit Scheinwerfern beleuchtet, die in der Erde eingelassen sind. Eine der Lampen blendete mich so stark, dass die Sicht eingeschränkt war. Die untere letzte Stufe hätte ich beinah übersehen, ich konnte mich gerade noch am Geländer festhalten. Meine Schwägerin, die dort auch das WC aufsuchen wollte, übersah wenig später leider die letzte Stufe und stürzte. Sie fiel auf Gesicht und Hände und hatte erhebliche blaue Flecken. Ich könnte mir vorstellen, dass die Stelle auch für andere Besucher gefährlich ist. Was kann man tun?“

Klaas Kool, Geschäftsführer Hauptkirche St. Michaelis Hamburg, nimmt Stellung: „Was den Unfall angeht, sind wir jetzt tätig geworden. Ich habe unseren Fachplaner für Elektrotechnik eingeschaltet, um zu prüfen, ob es Bodenstrahler in ,blendfreier‘ Ausführung gibt. Ferner prüfen wir, ob eine andere Anordnung der Strahler im Pflaster eine bessere Sicherheit böte. Hier handelt es sich um einen sehr bedauerlichen Einzelfall. Einen Unfall, wie er offenbar hier geschehen ist, hat es an St. Michaelis bisher noch nicht gegeben. Der Michel wird jährlich von mehr als 1,3 Millionen Besuchern frequentiert. Diese große Zahl von Besuchern macht deutlich, dass es sich wirklich nur um einen Einzelfall, nicht aber um ein grundsätzliches Problem handelt. Unfälle wird man – bei aller Vorsorge – nie verlässlich verhindern können; die mögliche eigene Mitschuld der Betroffenen sei hier gänzlich ausgenommen. Wir nehmen das Problem gleichwohl ernst und sind an einer verbesserten Lösung interessiert.“

Der Leserbotschafter des Hamburger Abendblattes Ralf Nehmzow Foto: Roland Magunia

Der Leserbotschafter des Hamburger Abendblattes Ralf Nehmzow
Foto: Roland Magunia

Bisher ist allerdings nach Angaben des Sekretariats der Geschäftsleitung der Kirche, das sich rückversicherte, nicht geschehen, nach mehreren Monaten also wurde nichts Konkretes in dem Fall gemacht…  Und: Inzwischen meldeten sich zwei weitere Leser beim Leserbotschafter, eine der Leserinnen schrieb: 

„Auch ich bin öfter im Michel gewesen und bestätige diese Probleme, die ich auch hatte, wenn ich nach den abendlichen Vorstellungen in Richtung Stadthausbrücke die Treppen benutzte. Ich begrüße deshalb eine Verbesserung.“

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.

Ärger mit Air Berlin: Online doppelt gebucht

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.
Air Berlin zahlt Kundin 279 Euro zurück

Meike Pund, 46, Steuerfachgehilfin aus Bargteheide, Kreis Stormarn, schreibt an den Leserbotschafter folgenden Fall: „Ich wollte für meine Schwester online einen Flug bei Air Berlin buchen. Vor Abschluss des Buchungsvorganges ist leider mein PC abgestürzt. Am nächsten Tag habe ich es erneut versucht, nun mit Erfolg. Dann habe ich bedauerlicherweise festgestellt, dass die Buchung vom Vortag doch zustande gekommen ist und ich jetzt zwei Flüge gebucht hatte. Wie konnte das geschehen? Ich war sehr verwundert. Ich habe daraufhin bei Air Berlin angerufen und einen Flug storniert. Mir liegt auch eine Stornierungsbestätigung vor. Doch: Beide Flüge wurden von meinem Konto abgebucht, und ich versuche seitdem, mein Geld, 279,55 Euro, zurückzubekommen. Air Berlin hat mir zwar eine Eingangsbestätigung meiner Reklamation zugeschickt, mit der Bitte, mich noch zu gedulden – mein Vorgang werde bearbeitet werden, hieß es in dem Schreiben. Ich habe daraufhin immer wieder in der Angelegenheit an Air Berlin geschrieben, gemailt und gefaxt. Aber niemand meldet sich bei mir, ich warte nun schon seit Monaten auf mein Geld. Telefonisch kann ich auch niemanden erreichen – es läuft am Telefon immer ein Band mit automatischer Ansage und der Bitte, schriftlich oder per E-Mail Kontakt mit Air Berlin aufzunehmen. Ich hoffe sehr, dass Sie mir weiterhelfen können. Bei dem Flug, der ja für meine Schwester war, kümmere ich mich um alles, da ich ja für sie gebucht hatte.“

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Janina Zitz, Pressereferentin bei Air Berlin, prüft den Fall und schreibt wenig später dem Leserbotschafter: „Offenbar ist Frau Pund bei der Buchung im Internet ein Fehler unterlaufen. Bei solchen Doppelbuchungen, die hin und wieder vorkommen, stornieren wir kostenfrei eine der beiden Buchungen aus kundendienstlichen Gründen. Die Kundin bekommt 279,55 Euro gut geschrieben. Selbstverständlich informieren wir die Kundin auch direkt.“
Mittlerweile ist der Fall von Meike Pund gelöst, aber erst nach Monaten Wartezeit! – sie hat das Geld wieder und ist zufrieden.
So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de (mailto:Leserbotschafter@Abendblatt.de) oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.

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Post-Kunde diskriminiert

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Zusteller wollte Paket nicht rausgeben
Programmierer Sebastian S., 25, schildert folgenden Fall. „Ich bin gebürtiger Hamburger mit einem deutschen und einem tamilischen Elternteil, der bei seiner deutschen Mutter aufgewachsen ist. Ein Postbote klingelte neulich an unserer Haustür. Ich wollte ein Standardpaket für meine Freundin entgegennehmen, wir stehen beide auf dem Klingelschild. Er tippte den Nachnamen meiner Freundin in sein Gerät und fragte mich dann, wer ich denn sei. Ich nannte ihm meinen deutschen Nachnamen. Daraufhin guckte er mich musternd an, verlangte meinen Ausweis. Verdutzt fragte ich ihn, warum. Er antwortete, das sei doch ein deutscher Nachname, und ich sehe nach meiner Hautfarbe nicht aus wie jemand, der so heiße. Mir wollte er das Paket nicht geben. Fassungs- und sprachlos habe ich dann meine Freundin zur Tür gebeten, die dann das Paket bekam. Von ihr wollte der Bote übrigens keinen Nachweis. Gehört das Verhalten zu den offiziellen Vorgehensweisen der DHL, dass man Kunden derart und gegebenenfalls mittels optischer Kriterien in die Beweispflicht nimmt?“
Martin Grundler, Sprecher der Post in Hamburg und Norddeutschland, nimmt Stellung: „Wir bedauern den Vorgang außerordentlich und bitten den Leser um Entschuldigung, dass es dazu gekommen ist. Wir werden mit ihm die Angelegenheit persönlich besprechen. Außerdem wird es mit dem Kollegen ein klärendes Gespräch geben. Wir distanzieren uns ausdrücklich von Diskriminierung oder Rassismus. Deutsche Post DHL ist mit rund 470 000 Mitarbeitern in 200 Ländern und Territorien einer der größten Arbeitgeber weltweit. Die damit verbundene Vielfalt unserer Beschäftigten ist Teil unserer Kultur und Identität. Unsere Mitarbeiter, ebenso wie unsere Kunden, sind vielfältig. Kompetenter Umgang mit dieser Vielfalt und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld sind uns besonders wichtig. Vielfaltsmanagement ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Beschäftigungspolitik und fest verankert in unserem Verhaltenskodex sowie unserer Unternehmenskultur.“
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Ein unglaublicher Fall, bleibt zu hoffen, dass es ein Einzelfall ist, immerhin hat die Post schnell reagiert!

Pflegefall – 82-Jähriger in Not

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Heim half, spendierte jetzt Hebetuch

Rentnerin Brigitte B., 56, aus Sülldorf schreibt: „Unser Vater, 82, wohnt im Pflegeheim, er hat jetzt die Pflegestu-fe 3. Er hat sich unlängst einen Halswirbelbruch zugezogen und trägt seitdem eine Halskrause. Er ist sehr unbeweglich und muss auch sehr schonend bewegt werden. Deshalb benutzt das Pflegepersonal zur Umsetzung vom Bett in den Rollstuhl, unser Vater ist linksseitig beinamputiert, einen „Transportlifter“ mit einem sogenannten Liftertuch. Vom Pflegeheim wurde eine Verordnung für Liftertücher angefordert, und der Arzt hat diese auch ausgestellt. Jetzt wurde die Genehmigung dieser Tücher von der Krankenkasse abgelehnt, mit der Begründung, diese Tücher müssen vom Heim für die Bewohner zur Verfügung gestellt werden. Das Heim reagierte auf diese Ablehnung mit dem Bemerken, dass unser Vater jetzt nicht mehr umgesetzt wird. Das heißt, unser Vater kann nur noch im Bett liegen.“

Der Geschäftsführer des Pflegeheims nimmt Stellung: „Dieses Hebetuch gehört nicht in den Hilfsmittelfundus der Einrichtung, da es sich nicht um eine Standardausführung dieses Produktes handelt. Wir haben aber trotzdem jetzt inzwischen dieses Tuch besorgt, zum Wohle unseres Kunden und zur Zufriedenheit der Angehörigen! Die Behauptung, der Bewohner werde nicht mehr aus dem Bett geholt, ist falsch. Mehrmals täglich und auf Wunsch des Bewohners findet dieser Transfer statt. In den ersten Tagen nach einem Sturz, der in der Verantwortung des Bewohners lag, hat der behandelnde Arzt ausdrücklich darauf verwiesen, den Transfer, egal mit welchem Hilfsmittel, zu unterlassen, und erst nach Stabilisierung der Situation neu zu entscheiden.“

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Fahrlehrer warnt vor Gefahren

Markierungen und Schilder mangelhaft

Hans-Detlef Engel, 74, Fahrlehrer, aus Lurup, beklagt: „Im Bezirk Altona fällt auf, dass die für die sichere Verkehrsführung unverzichtbaren Fahrbahnmarkierungen zum Teil inzwischen so unleserlich und vermodert sind, dass immer wieder gefährliche Situationen zwischen Verkehrsteilnehmern entstehen. Wir sind dort oft mit Fahrschülern unterwegs. Es ist nicht akzeptabel, einerseits von Verkehrsteilnehmern korrektes Verhalten zu verlangen, andererseits aber Verkehrszeichen zu haben, die teilweise kaum zu entziffern sind. Es geht vor allem um den Bereich: Reventlow-/Behringstraße, Ebertallee/Luruper Chaussee. Wie kann das sein?“

Nils Fischer, Sprecher des Bezirksamts Altona, nimmt Stellung dazu: „Fahrbahnmarkierungen müssen ständig erneuert werden. Dies war in der kalten Jahreszeit aber aus technischen Gründen nur bedingt möglich. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat diese Aufgabe an einen Dienstleister übergeben. Hinsichtlich unleserlicher Verkehrszeichen aufgrund Algenbewuchses sind die Wegewarte des Bezirksamts Altona jetzt angewiesen worden, hier zeitnah Abhilfe zu schaffen.“

Immerhin, die Fahrbahnmarkierung wurde zwischenzeitlich an den genannten Stellen umfangreich erneuert, aber es gibt noch einiges zu tun, vor allem bei den Verkehrsschildern!

Toter Kater: Chip wird nicht ausgelesen

Maike Ellenberg, 45, Eventmanagerin aus Fuhlsbüttel, schreibt: „Wir suchten mit unserer Tochter, 11, unseren jungen Kater Max in einer großer Aktion, unter anderem mit Plakaten. Eine Passantin, die ihn zufällig auf den Gleisen des U-Bahnhofs Fuhlsbüttel tot gefunden hatte, rief uns später an. Sie hatte die Hochbahn AG benachrichtigt, die ihr mitteilte, die Firma Tereg würde Max entsorgen. Leider wird in solchen Fällen offenbar nie der den Haustieren implantierte Chip ausgelesen, wodurch Tierhalter ermittelt und informiert werden können. Das wäre wichtig für die Gewissheit bzw. die Trauerarbeit.“

Andreas Rokita, Sprecher von der Tereg Gebäudedienste GmbH: „Wir bedauern den Verlust des Katers Max sehr. Nach Rücksprache mit unserer Fachabteilung kommen Unfälle im Gleisbereich mit Beteiligung von Haustieren sehr selten vor. Aus vorgenanntem Grund wäre die Anschaffung eines Chiplesegerätes unverhältnismäßig.“

Warum nicht den Tierschutzverein einschalten? Der könnte den Chip der toten Tiere auslesen!

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.

Tagelang auf Briefe gewartet

Post räumt Engpässe ein

Marlies M., 70, pensionierte Lehrerin aus Uhlenhorst, wohnt in der Schürbeker Straße, ihr Alltagsproblem betrifft die Zustellung der Post: „Schon häufig mussten wir feststellen, dass an normalen Wochenenden weder am Sonnabend noch am Montag bei uns Post zugestellt wird. Nach Feiertagen beispielsweise in diesem Jahr war es extrem. Einmal erreichte mich ein Inlandsbrief einer Behörde erst nach fünf Tagen, und das innerhalb einer Großstadt. Wie kann das sein?“

Martin Grundler, Sprecher der Post in Hamburg und Norddeutschland, sagt dazu: „Die Kundin hat zum Teil recht. Der Teil der Post, den der Zusteller beim Beginn seiner Tour nicht auf dem Fahrrad mitnehmen kann, wird normalerweise in sogenannten Ablagestellen abgelegt und verschlossen. Diese steuert er während seiner Tour an, um nachzuladen. Ein solcher Transport hat an einem Tag für den betroffenen Bezirk nicht geklappt, die Post wurde dann am Folgetag komplett zugestellt. Einmal sollte eine Vertretungskraft im Bereich Schürbeker Straße zustellen, hat dies aber leider nicht vollständig geschafft. Wir haben die im Einsatz befindlichen Zusteller noch einmal sensibilisiert. Wir bedauern die Mängel, die Frau M. beklagt hat.“

Mahnungen statt Bonus

Gerda I., 75, aus Rahlstedt: „Beim Versandhaus Klingel hatte ich Waren für 60,98 Euro gekauft und auch bezahlt, abzüglich eines Bonus von 14,95 Euro. Diesen Bonus hatte mir die Firma zuvor angeboten und mich aufgefordert, ihn zu nutzen. Das tat ich. Kurz darauf bekam ich eine Mahnung genau über die 14,95 Euro, anschließend eine zweite Mahnung mit Mahngebühren von acht Euro und den Hinweis, wenn ich nicht bezahle, werde man den Vorgang an ein Inkassobüro geben. Mir geht es nicht so sehr ums Geld, sondern darum: Erst wird dem Kunden ein Bonus angeboten, dann wird dieser per Inkasso wieder eingefordert.“

Das Versandhaus schrieb knapp, man habe das „mit der Kundin geklärt“. Die Mahnungen wurden eingestellt.

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